Abendwind - Miniatur 17/52

Das Thema dieser Woche für die Miniaturen ist "Abendwind". Mir fielen sofort Worte ein, die beschreiben, wie der Wind sich abend an den See legt und den Wellen beim Schaukeln zusieht ... nun ja. Da heute Walpurgisnacht ist, schwenkte ich um .

Ich fand einen Stoff, den ich bei meinen Gelidruck-Experimenten mit Acrylfarbe bedruckte. Er verbreitet genau den mystischen Eindruck, den ich mir vorstellte ... Sonnenuntergang, ein bisschen Wind, Geistervertreibung. Darauf stickte die meine Worte ... sie sind nicht ganz einfach zu lesen:

Abends kommt der Wind zur Ruh, 

sieht der Sonne beim Untergehen zu. 

Da brennt ein Feuer, 

der Besen tanzt 

vertreibt die bösen Geister, 

der Wind bläst sanft.

Bei Susanne versammeln sich alle Miniaturen - jetzt nehme ich mir einen Faden und gehe damit spazieren ...

Mittwochmix - weiße Taubnessel

Letzte Runde für "Pflanzen & Eckig" - der Mittwochmix im April von Susanne und Michaela. Aus Platz- und Zeitgründen gestaltete ich in dieser Woche nur eine Seite meines Leporellos. Darauf hat die Weiße Taubnessel Platz genommen. 

Sie kommt ein wenig futuristisch daher - der weiße Blütenkranz ist auf blauen stumpfen Vierecken gebettet. 

Die Taubnessel ist ein wichtiges Frauenheilkraut, soll aber auch rückbildend bei einer vergrößerten Prostata wirken. Auf jeden Fall hilft sie bei Magen-Darm-Beschwerden, wirkt blutreinigend, regt den Stoffwechsel an und erfrischt den Geist. 

Einfach als Tee getrunken hilft sie bei Erkältungen und Schlafstörungen. Alle Teile sind essbar, die Blätter haben ein würziges Aroma und peppen den Salat auf. Die Blütenknospen haben ein nussiges Aroma und sind eine schöne Dekoration. Gerade jetzt im Frühjahr kann man viele Kräuter gleich frisch und roh essen - einfacher geht es nicht.  

Da das Leporello noch eine zweite lange Seite hat, geht es nächste Woche weiter mit den Kräutern. Dann unter dem Motto "Schnipsel & Nachhaltig" - das klappt doch. 

Kokon - Miniatur 16/52

 

Dies ist nun schon die 16. Miniatur dieses Jahres, eingesponnen im persönlichen Kokon ... der mir Zeit gibt kreativ tätig zu sein.

In den Tiefen meiner vielen Materialien wusste ich ein paar Seidenkokons, wunderbaren Gebilde, gemacht aus zarten, dünnen Seidenfäden. Einen Kokon arrangierte ich auf einem Untergrund aus Stoff und Fäden ... dazu ein Schmetterling herrlich schillernd ... er fliegt  ... in die weite Weilt.

Bei Susanne werden die Miniaturen gesammelt - vielleicht fliegt der Schmetterling dann in den Abendwind.

  

Mittwochmix - Brennnessel und Gundelrebe

Nun bin ich schon in der dritten Woche des Mittwochmixes "Pflanzen & eckig". Mein Kräuterleporello hat Zuwachs bekommen. Die wunderbare Brennnessel mit ihren nussig schmeckenden Samen ist ein wahres Kraftpaket. Ihre Samen schmecken frisch vom Wegesrand oder geröstet in Salat und Müsli.

In  meinem Garten gibt es eine schattige Ecke, wo sich die Brennnessel ungestört ausbreiten kann. So bin ich gut frischen Blättern versorgt. Die schmecken mit Salat, in der Suppe, zu Ei, als Tee ... Brennnesseltee wirkt harntreibend, fördert den Stoffwechsel und die Blutreinigung. 

Die Gundelrebe (oder Gundermann) wächst das ganze Jahr, die frischen Blätter können somit das ganze Jahr über gegessen werden. Er schmeckt etwas bitter und ist somit gut für die Leber und regt den Stoffwechsel an. Jetzt beginnt die Zeit, in der ich morgens in den Garten gehe und mir eine Handvoll  Kräuter für den Tee pflücke. Mit dabei ist immer die Gundelrebe, die sich bei mir ausbreiten darf. 

Guckt euch mal die Blüten durch eine Lupe an ... ein richtiges Wunderwerk  ... ich bin jedesmal begeistert. 

Ein alter Brauch besagt: Wer das kleine Volk der Elfen tanzen sehen möchte, soll in der Nacht zum ersten Mai einen Kranz aus Gundelrebe tragen ... einen Versuch ist es wert, oder?

Es gibt noch eine süffige Vergangenheit: Bevor der Hopfen dem Bier zugesetzt wurde, verwendete man Gundermann zum Brauen. Die Mönche tauschten das Kraut aus, da Hopfen den Geschlechtstrieb dämpft. Durch das Reinheitsgebot verschwand der Gundermann völlig aus dem Bier.

Anke allein zu Hause

Für mein freies Wochenende habe ich mir mal wieder einen Workshop gegönnt. Das Gute in dieser schlechten Zeit ist ja, dass jetzt Kurs offline angeboten werden und man zu Hause was Neues lernen kann. 

Seit ich bei den Miniaturen mitmache, stolpere ich immer wieder über die selbstgemachten Bücher. Mich interessiert das schon eine ganze Weile, wollte aber nichts Neues mehr beginnen. Doch die Zeiten ändern sich, durch meine Schnipseleien habe ich Lust auf kleine Hefte bekommen. Und so kaufte ich mir bei Michaela von Müllerin Art Studio den Workshop "Bunte Bücher".

Alles ist ganz einfach, sobald der Kurs bezahlt ist, bekommt man eine Datei mit den nötigen Kennworten. Am Samstagnachmittag ging es lost. Ich suchte mir die Materialien anhand der Liste zusammen, startete das erste Video und lernte erst mal, dass Papier verschiedene Laufrichtungen hat. Mit diesem Wissen beginnend werkelte ich mein erstes Heft - das Video lief parallel, bei Bedarf spulte ich zurück oder hielt den Film an. 

Das Werkeln ging mir flott von der Hand, es war schön "zusammen" mit Michaela zu schneiden und zu sticheln. Nachdem ich vier Hefte mit verschiedenen Bindungen und Umschlägen fertig hatte machte ich Feierabend. 

Heute ging es dann weiter mit einem kleinen Büchlein. Dort hinein heftete ich drei Lagen Papier. Da ich keinen Buchbinderleinen hatte, behalf ich mir mit einem Stoffstreifen, den ich dünnem Papier beklebte. Es ging ganz gut, für das nächste Projekt nehme ich allerdings Vliesofix. Mal sehen wie das funktioniert, denn ich habe keine Lust mir jetzt ein Sortiment Buchbinderzubehör zuzulegen. 

Die Buchdeckel bezog ich mit Gellipapier - leider schlecht fotografiert, es regnete den ganzen Vormittag.  Da für das Binden der Seiten dickere Fäden verwendet werden, kann ich endlich die gefärbten Garne verwenden, die für die Nähmaschine zu dick sind.

Hier seht ihr die schönen Heftungen ... mir hat das Werkeln großen Spaß gemacht. Das Zusammenfügen der Lagen in den Buchrücken ist eine schöne meditative Handarbeit. 

Als nächstes wird ein "richtiges" Buch gewerkelt - die Buchdeckel werden bezogen und ein richtiger Rücken wird eingeklebt.  Leider hatte ich nicht genug Papier in der richtigen Laufrichtung im Haus. Ich hätte auch kleiner arbeiten können, doch hatte ich die Pappen schon zugeschnitten. Doch alles hat sein Gutes. Ich werde mir jetzt schöne kreatives Papierbündel schnüren .

Ausgelesen:

Das Buch fischte ich aus unserer Bücherzelle:

Judith und Johannes waren ein junges unzertrennliches Paar, dass sich nach einem besonderen Vorkommnis abrupt trennte. Nach 18 Jahren treffen sie sich zufällig wieder ...

Mir gefiel die besondere Sprache des Romans. Die Geschichte spielt in einer für mich unbekannten Welt ... Johannes ist Pianist, Judith Kunsthistorikerin ... sie treffen sich in Zürich wieder. Die Beschreiben der  Gedanken und Gefühle, das Genießen des Lebens ... alles kommt so ruhig daher. Es gefiel mir in diese fremde Welt einzutauchen.

 

 

Schöner Schein - Miniatur 15/52

 "Schöner Schein" - als ich meine Familie zu ihren Assoziationen zum Thema befragte, meinte mein Mann "ein schöner Geldschein".  Mein Bruder meinte den Schein, der Schönes vorgaukelt. Das war auch meine Idee ... nur wusste ich nicht so richtig, wie ich das umsetzen sollte.

In dieser Woche stöberte ich im Internet um etwas über Frühlingskräutern zu lesen. Da stolperte ich über einen Löwenzahn auf einem Geldschein. Maria Sibylla Merian veröffentlichte die Zeichnung in dem 3-bändigen Werk "Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung". 

Würdigung für ihre Arbeit erfuhr Maria Sybilla Merian unter anderem, indem ihr Porträt auf dem 500-DM-Schein der letzten Serie abgebildet wurde. Für die Rückseite des Geldscheins wählte man den Löwenzahn mit Raupe und Falter des Grauen Streckfußes aus. Das nahm ich als Zeichen und transferierte dieses schöne Bild auf Stoff. Ich fand einen gefärbten Stoff, der in etwa den Ton des 500-DM-Scheines trifft. Den Löwenzahn kolorierte ich mit Stiften. Jetzt brauchte es noch etwas Schrift ... auf Organza stickte ich den Namen des Blumenbuches und arrangierte alles zu einer kleinen Miniatur. 

Leider wird das Foto der Karte nicht gerecht - ich hatte kein Tageslicht, das Organza verfälscht die Farben ... doch das ist jetzt so. Mit dem Motiv bin ich zufrieden, auch wenn ich jetzt doch den schnöden Mammon in Szene gesetzt habe.

Ich verlinke meine Miniatur bei Frau Nahtlust und überlege schon mal am neuen Thema herum "Kokon". 

Mittwochmix- Pflanzen und eckig

 

In den letzten Tagen schnipselte ich wieder rum und klebte neue Kräuter in das Leporello. Bei Susanne und Michaela werden in diesem Monat die Beiträge zu "Pflanzen & eckig" gesammelt.

Jetzt grünt es überall. Giersch ist der Schrecken in jedem Garten, doch kann man ihn einfach verspeisen und so ein wenig in Zaum halten. Lecker ist er im Salat, in der Suppe oder in der Gemüsepfanne.

Noch für kurze Zeit kann der Bärlauch im Wald gesammelt werden. Bei uns in der Gegend wächst das Wunderlauch, wird auch Berliner Lauch genannt. Diese Zwiebel ist mit dem breitblättrigem Lauch verwandt, kommt aus dem Kaukasus und ist irgendwann aus dem Botanischen Garten geflüchtet.

Das Pesto ist wirklich schnell gemacht. Eins meiner drei Gläser ist schon wieder geleert. Es schmeckt einfach zu Vielem - es ist lecker zum Käsebrot, als Dip zu Quiche oder klassisch zu Nudeln. 

Fast unmerklich wird aus meinem Leporello eine kleine Rezeptsammlung ... 

Miniatur - 14/52

 

Für diese Woche gab Frau Nahtlust - Webkunst - als Thema vor.

Während eines Kurses, den ich vor einigen Jahren machte, gab es eine Webaufgabe. Weil das Gingkoblatt damals mein Motiv war, findet es sich auf dem Webfragment wieder. Ich war nicht glücklich mit meinem Ergebnis und vergrub es gut in der Kursmappe. Nun buddelte ich es aus und vernähte erst mal unendlich viele Fäden. Für den Montagehintergrund beklebte ich eine Pappe mit dunklem Gellipapier. Schwung in die Sache bringt das Gedicht von Goethe - Ginkgo Biloba. 

Noch mehr Miniaturen gibt es bei Susanne zu sehen.

Sterne für Frühchen

Antje aus Halle versorgt zwei Frühchenstationen in Halle mit kleinen Quilts. Eine gute Tradition ist es, zu unseren jährlich stattfindenen Quilttreffen kleine Decken als "Eintrittskarte" mitzubringen. Leider, leider ist unser Treffen nun schon zum zweiten Mal ausgefallen. Mein Corona-Ding ist allerdings das Nähen dieser kleinen Quilts. Wann immer mich der Blues befällt, suche ich bunte Stoffe heraus. So konnte ich eine großes Paket zu Antje schicken. 

Das Muster des Ohio-Stars wollte ich schon lange mal ausprobieren. Schneidet man die Sterne im geraden Stoffverlauf zu, sind die Seitenkanten der oberen Sternenzacken im schrägen Verlauf. Die Kante ist somit flexibler und könnte beim Zusammennähen zu Unregelmäßigkeiten führen. Daher probierte ich eine neue andere Methode aus. Dafür werden Streifen im schrägen Fadenverlauf zugeschnitten, so dass anschließend die fertigen Quadrate einen geraden Verlauf haben.

Zum Vergleich nähte ich einen zweiten Quilt, bei dem ich die Stoffe im geraden Fadenverlauf zuschnitt. Mein Fazit: für mich machte es keinen Unterschied. Mich stört der Stoffverlust, der durch das schräge Zuschneiden entsteht.

Wegen störender Nähte quilte ich Decken für Frühchen nur wenig.

Die Rückseite ist dafür bei beiden Decken aus kuscheligem Flanell. Leider hatte ich ganz wenig Zeit zum Fotografieren. Ich wartete immer auf schönes Wetter, das kam nicht ... dafür musste ich ganz plötzlich das Paket packen, denn Antje lud virtuell zu unserem traditionellen Show-and-Tell-Tag ein.

Insgesamt erhielt sie von uns allen über 40 Decken ... sie meint, damit kommt sie wohl übers Jahr.

Mittwochmix - Pflanzen & Eckig

 

Michaela und Susanne mixen Themen ... im April fiel die Auswahl auf Pflanzen und eckig. 

Ich liebe Natur und Pflanzen ... somit beschloss bei diesem Projekt mitzumachen.  Zuerst bemalte ich einen großen Bogen Papier mit grünen Quadraten. Wie im richtigen Garten wuchert die Farbe manchmal über das Beet hinaus. 

Dann fiel mir zufällig ein altes Leporello in die Hände. Ich beklebte die ersten Seiten mit Gellipapier ... in den nächsten Tagen möchte ich die Seiten mit Kräutermischungen füllen. Die grünen Quadraten werden dann wohl Verwendung finden.

Der Löwenzahn eroberte sich die erste Seite ... 

 

... und auch auf Vorder- und Rückseite tut sich einiges. Ich werde mich wohl den ganzen April mit Schnipseleien beschäftigten.

Schokolade - 13/52

Schokolade, nicht nur zu Ostern, eine süße Verführung. 

Ich nahm für das neue Miniaturthema ein Schokoladenpapier mit, dass mir letzte Woche beim Wandern ins Auge fiel. Ein zweites Papier fand ich am Wegesrand, als ich einkaufen war.  

Auf den schokobraunen Untergrund quiltete ich Schokopralienen und arrangierte darauf den Schokoberg. 

Bei Frau Nahtlust könnt ihr euch noch mehr Appetit auf Schokolade holen.