Freitag, Mai 29, 2020

Naschkatze




Grundlage für die neue Tasche war der Stoff mit den Macarons. Ich erhielt es als Beigabe bei einer Bestellung. Früher wusste ich mit solchen kleinen Panels nichts anzufangen und verschenkte sie gern weiter. Die letzten Stücke lagen noch in einer Tüte für unser leider ausgefallenes Nähtreffen. Daran erinnerte ich mich, als ich überlegte welche Farbkombination ich als nächstes ausprobiere. Die hübschen Macarons verlangen natürlich rosa, grün und etwas braun.




Ein kleines Katzengesicht platzierte ich auf die Rückseite. Zum Einsatz kamen wieder Reste, die kleiner als 5 cm sind. Lange Teile nähe ich zusammen und zerschneide sie anschließend wieder. Es ist eine Puzzelei, die mir riesigen Spaß macht. Das Zusammenspiel der Farben ist beeindruckend. Ich achte darauf, dass ich eine gute Mischung von hellen, mittleren und dunklen Tönen dabei habe.  




Die Tasche ist einmal von rechts zu sehen ....



... und hier von links. Da springen gerade noch zwei Katzen zur Seite, könnt ihr sie sehen?



Für den Henkel fand ich ein passenden Stoff in meiner Kaffe-Fassett-Schachtel. Die Musterung fängt die Farben der Tasche gut ein. 




Das Futter ist aus einem festen Damast-Stoff. Es hat eine schöne Steifigkeit und braucht daher kein Vlies zur Stabilisierung. Vor einiger Zeit färbte ich solche Stoffe in verschiedenen Tönen. Gut, dass ich jetzt darauf zurückgreifen kann.




So viele schöne Perlen hab ich gar nicht in meiner Sammlung, doch diese sieht aus wie ein süßer Bonbon. Ich freue mich immer sehr, wenn sich alles findet.

Die Tasche ist oben gemessen 28 cm breit und stehend 20 cm hoch. 






In unserem kleinen Garten ist ein mobiles Hochbeet eingezogen. Ich bekam den wunderbaren Pflücksalat geschenkt, freute mich auch sehr darüber, doch wohin damit?



Die alte Kiste stand im Keller, eine alte Decke wurde zur Folie umfunktioniert ... fertig. Jetzt kommt jeden Tag frischer Salat aufs Brot. 




Ausgelesen:



Ein ganz wunderbares Kinderbuch, das ich meiner Tochter vor 20 Jahren schenkte. Damals las sie es im Urlaub und nach ihr alle um uns rum ... Kinder und Erwachsene. Jetzt fiel es mir wieder in die Hände und ich habe es noch mal gelesen. Die Geschichte hat noch nichts von ihrem Reiz eingebüßt.
Das Tal der Drachen, die verborgen im hohen Norden leben, wird von den Menschen bedroht. Lung macht sich auf die Suche nach der ursprünglichen Heimat der Drachen. Diese liegt gut versteckt am Saum des Himmels. Ihn begleiten das Koboldmädchen Schwefelfell und Ben, ein Waisenjunge. Und dann gibt es noch Nesselbrand der Goldene. Er sucht schon lange die letzten Drachen ... 

Meine Tochter sagte einmal ... jeder sollte das Buch gelesen haben.






Samstag, Mai 23, 2020

Rosenzeit




Ich kann es nicht lassen ... das Taschennähen hat mich so sehr in den Bann gezogen ... ob ich jemals damit aufhören kann? Die Corona-Zeit hat bei mir einen waren Schub ausgelöst ... diesmal habe ich mir die roten Reste rausgefischt.




Die ganze Schublade war voll ... rot, orange, lila, pink ... . Zuerst sortierte ich die Farbtöne. Es ist erstaunlich, wie viele Töne es gibt. Rosa ist ja nicht rosa ... es ist ein riesiges Spektrum. Genauso geht es mit orange oder rot.  




Diesmal habe ich verschiedene Blöcke genäht ... beim Auslegen merkte ich, dass es für zwei Taschen reichen wird. Und dann habe ich wieder gepuzzelt ... Farbe und Form sollten eine spannende Oberfläche bilden.
Diese Tasche ist 27 cm breit und misst stehend etwa 20 cm.




Tasche Nummer eins nenne ich "Chinarose", denn hier treffen chinesische Schriftzeichen und Rosen aufeinander. Als Zipperanhängsel probierte ich mich mit Knöpfen aus. Es war dann gar nicht so einfach, wie macht man es am besten? Nach einigem Rumprobieren entschied ich mich für die große platte Perle als Starter. Davon ausgehend fädelte ich kleine und große Knöpfe mit doppeltem Quiltgarn zusammen.




Auch die Tasche Nr. 2 hat Rosen im Design ... und Kohl. Gefüllte Rosen wurden auch "Kohlrosen" genannt, oder "Provence-Rosen". Diesen Namen finde ich etwas hübscher, er greift auch die lila-blauen Töne auf. Zufällig ist auch der Reißverschluss blau - also heißt diese Tasche "Provence".



Alle Taschen haben Spiralen als Quilting erhalten. Die Oberfläche ist dadurch fest und griffig. Ich streiche gern darüber. 




Als Vlies nehme ich Thermolam, das lässt sich einfach verarbeiten und hat eine schöne Steifigkeit. Die paar Wackler beim Quilten sind auf der Vorderseite kaum zu sehen ... es sei denn, ich suche genau nach Fehlern ... aber warum sollte ich das tun?





Die Taschen sind von allen Seiten schön. Für den Henkel nehme ich nicht unbedingt Reste, da suche ich immer nach etwas Passendem und schneide auch schon mal Stoff ab.
"Provence" ist die größere der beiden. Sie ist 29 cm breit (oben gemessen) und bis zur unteren Naht 24 cm hoch. Stehend gemessen ist sie etwa 21 cm hoch.





Rote Knöpfe schmücken den blauen Reißverschluss. Ich freue mich, dass sich jetzt die Kästen der Knöpfe und Reißverschlüsse leeren ... denn es geht weiter :)







Dienstag, Mai 19, 2020

Fuchsbau


Meine Schwester war beim Fotoshooting für Ronjas Täschchen dabei. Sie war ganz verzückt und bat mich, so ein Täschchen als Unterkunft für ihren Fuchs zu nähen.
Von diesem Quilt  hatte ich noch einen Rest. Somit war das große Problem der Stoffauswahl schon gelöst.




Der Fuchs ist das Klassen-Maskottchen ihrer 2. Klasse. Er begleitet die Kinder durch das Schuljahr, bzw. durch die Zeit, in der meine Schwester ihre Grundschullehrerin ist. Der Schnitt von Frimelstilo war auch hier Grundlage der Tasche.




Der Fuchs hat eine Fröschin als Freundin. Für die Innentasche kramte ich solange zwischen meinen Resten, bis sich das passende Motiv fand.




Hier ist der Fuchsbau in Aktion - uupps ... das sind ja zwei Füchse. Es gibt wohl einen Double, der meine Schwester bei ihren Unternehmungen begleitet, nun teilen sie sich die Unterkunft und nehmen ihre Freundin gleich mit.


Ausgelesen:


Über die "Deutschstunde" stolpert man ja immer wieder mal. Ich kannte es noch nicht und lieh es mir von meiner Tochter. Alles dreht sich um einen Aufsatz "Die Freuden der Pflicht". In ihm beschreibt die Hauptperson Siggi seine Kindheit während des Krieges. Strenge Eltern, denen Pflichterfüllung oberstes Gebot ist, auf der anderen Seite ein Maler, dem es untersagt wurde zu malen. Dazwischen die Bewohner eines schmalen Landstriches an der Nordsee ...
Mir wurde jetzt erst bewusst, dass ich das Wort Pflicht gar nicht mehr verwende.

Das Buch wurde im letzten Jahr verfilmt. Wer das Buch gelesen hat, hat eigentlich genug Bilder im Kopf, so genau beschreibt Siegfried Lenz die Szenen ... hat mir wirklich sehr gefallen.



Donnerstag, Mai 14, 2020

Sunprint - Neue Blätter



In den letzten Wochen waren wir an den Wochenenden viel unterwegs und sahen der Natur beim Frühlingserwachen zu. 




Als die Kastanien ihre neuen Blätter austrieb, kam ich auf die Idee damit zu färben. Jetzt hatten sie die richtige Größe für´s Sunprinting. Nach dem Pflücken legte ich die Blätter für eine Nacht zwischen Zeitung um sie zu pressen.




Die Sonne war Ende April schon sehr kräftig, zudem war es windstill. Trotzdem bin ich mit meinem Malzeug auf den Balkon gegangen - sicher ist sicher. Die Stoffe sind dort auch ganz schnell getrocknet.



Es ist immer aufregend nach dem Trocknen die Blätter abzusammeln. Weil sich die feinen Linien nach dem Bügeln besonders gut zeigen, mache ich gleich im Anschluss. Die obere Bahn ist dunkler,  als Basis nahm ich grün-gefärbten Stoff. Klarer sind die Blätter auf dem vorher weißen Stoff zu sehen. Die Schattierungen entstanden durch verschiedene Blautöne,



Da ich noch angerührte Farbe übrig hatte, wiederholte ich am nächsten Tag den Prozess.



Diesmal nahm ich noch andere frische Blätter dazu.




Verneige Dich vor den Moosen, Muscheln, Eulen und Bäumen.

Seit alle gemeinsamen Unternehmungen gestrichen werden mussten, wanderten mein Mann und ich an jedem Wochenende im Nuthe-Nieplitz-Naturschutzgebiet. Hier ist es menschenleer, dafür gibt es Natur ohne Ende, viele Tiere und Ruhe.
An einem Gartentor stand der Spruch. Er gefiel mir so sehr, dass ich ihn aufschrieb. Nun gab es eine kleine Challenge durch die Spezialschule von Rita und Bärbel, die ich vor zwei Jahren besuchte. Es wurde aufgerufen Postkarten zu nähen "Textile Zeichen" war das Thema.





Donnerstag, Mai 07, 2020

Japanische Zwillinge


Für ein großes Projekt nähte ich mit japanischen Stoffen. Es blieben einige kleine Reste übrig, die zu schade zum Wegwerfen waren ... natürlich baute ich daraus neue Blöcke.



Schnell merkte ich, dass die Reste für zwei Taschen reichen werden, denn ich verbrauchte selbst die kleinsten Fitzelchen. Schmale Streifen nähte ich zusammen und zerschnitt sie wieder, gerade so, dass wie ich es brauchte. Es ist ein bisschen wie ein Puzzlespiel.







Noch eine Seite - gequiltet habe ich auf allen Teilen Spiralen mit rotem Garn. Die Oberflächen sind wunderschön geworden. Durch die engen Linien werden alle Stoffe miteinander verbunden, es entsteht eine dritte Dimension.




Für die Taschenböden habe ich längere Stoffstücke zurückgehalten, daher sind sie nicht gestückelt.




Passend zum Quilting sind auch die Reißverschlüsse rot.



Zwei Taschen - vier Seiten - diese habt ihr noch nicht gesehen.



Die Taschen sind 30 x 21 cm und 27,5 x 22 cm groß.
Lange Henkel und kleine Anfasser nähte ich auch hier in die Seiten mit ein. 




Als Futter nahm ich wunderschönes rotes Satin ... es fügte sich alles irgendwie.





Da gerade die Kirschbäume blühten, musste ich eine Tasche in dem luftigen Blütenmeer fotografieren. Ich bin total glücklich mit den Taschen. Sie fassen sich toll an, ich streiche gern mit der Hand über die Oberfläche.

Eine wurde schon verschenkt, die andere wird ihren Weg auch finden.




Samstag, Mai 02, 2020

Wassergarten


Jetzt geht es meinen Resten an den Kragen - grün/blau ist die nächste Kombination. Aber auch die kann ich gut sortieren. Es gibt ja so viele Töne lindgrün, grasgrün, mossgrün , smaragdgrün oder himmelblau, ultramarin, kobald, indigo.

Meine gelbstichigen Grüntöne kommen Absinth nahe. Absinth ist die Kombination verschiedenster Kräuter. Durch Destillation entsteht ein Gebräu, dass als Medizin verwendet wurde.
Ultramarin wird aus dem Stein Lapislazuli gemahlen - der langer Prozess machte die Farbe so wertvoll. Jetzt gerade lese ich was ultramarin bedeutet, es kommt aus dem Lateinischen - ultra (unter) und mar (Meer). Welch ein Zufall ist meine Namensgebung.





Der Taschenkörper entsteht aus verschiedenen Blöcken, die ich wild zusammen nähe. An den oberen Rand nähe ich gern einen ganzen Streifen an. Der Reißverschluss lässt sich an so einer geraden Kante besser einfassen.




Wie gut, dass ich schon so lange Stoff sammle, der hellgrüne Baumwollsatin ist wie gemacht als Innenfutter für den Wassergarten. Passend zum Außendesign machte ich eine kleine Innentasche - so findet auch das letzte Blöckchen seinen Platz.

Aus Fehlern lernt man und ich teile diesen gern mit Euch:
Beim Zusammennähen der Tasche muss darauf geachtet werden, dass der Reißverschluss geöffnet ist - sonst kann man die fertigen Beutel nicht wenden. 



Auch diese Tasche hat einen langen Träger. Beim Fotografieren habe ich gemerkt, dass ich die  falsche Seite beim Einfassen erwischt habe. Man sieht es jetzt nicht, aber es ist schöner,  wenn der Träger an der gleichen Seite wie der geschlossene Reißverschluss ist.




Der eingefasste Reißverschluss gefällt mir immer mehr. Es macht mir auch Spaß nach einem besonderen Stoff für das Endstück zu suchen.





Beim Nähen denke ich gern über einen Namen nach, hier tummelt sich der eigentliche Namensgeber der Tasche.
Gequiltet habe ich freie Blüten, Wasserpflanzen und Lianen.