Mittwoch, Juli 28, 2021

Wasser und Mehl II - Mittwochsmix

 


Vor zwei Wochen versuchte ich mich schon an der Färbung mit Mehlkleisterreservierung. Die Mehlpampe hatte da wohl nicht die richtige Konsistenz, jedenfalls verlief die Farbe und brachte nicht das gewünschte Ergebnis.

Einen Stoff hatte ich nicht bearbeitet, als absehbar war, dass die Aktion nicht das gewünschte Ergebnis brachte. Den befreite ich von der dicken Schicht Mehlpampe und begann von vorn ... mit einer neuen Mischung. Das erste Mal mischte ich Mehl und Wasser nach Gefühl, jetzt mischte ich im Vehältnis ein Teil Wasser, ein Teil Mehl. Den damit bestrichenen Stoff ließ ich gut trocknen. Anschließend knauschte ich den brettharten Stoff und strich in die entstandenen Risse schwarze Farbe. Diesmal nahm ich ganz norale Stoffmalfarbe. 








Nun sieht der Stoff aus wie geplant - er hat ein Muster, das mich an rissige Wandfarbe erinnert.

Ich verlinke meinen Beitrag bei Michaela und Susanne, die zum Sommer-Mittwoch-Mix eingeladen haben: Wasser & Detail.






Ausgelesen:



Das Buch lieh mir meine Freundin. Ein kurzer knackiger Roman von Juli Zeh ... wieder gibt es tiefe seelische Einblicke  ... diesmal steht ein Familienvater im Fokus, der völlig überfordert ist mit den hohen Ansprüchen die er an sich selbst stellt. Seinen Panikattacken ist er hilflos ausgeliefert ... bis er im Urlaub auf die Ursache trifft.
Einfach nur toll ... 



Sonntag, Juli 25, 2021

Oper 29/52 - Miniatur

 


Große Oper  ... Liebe, Leidenschaft, Tragik  ... verpackt in gefühlvolle Arien und opulente Inszenierungen. 


Für meine Miniatur hatte ich nicht viel Zeit, daher entschied ich mich für eine Papier-Collage. Einige Zeitschriften und ein paar Zeilen aus einem Groschenroman genügen für eine besondere Szene - eigene Interpretationen sind ausdrücklich erwünscht.

Ich verlinke meinen Post bei Susanne, die in Ihrem Blog Nahtlust alle Beiträge zum Thema sammelt.




Ausgelesen:




Den Krimi fischte ich aus unserer Bücher-Telefonzelle - gut erzählt, interessantes Gedankenexperiment, unerwartete Wendung.

Eine junge Frau und ein junger Mann - sie Malerin, er Schriftsteller - kaufen sich ein Haus auf dem Land. Geld- und Kreativitätmangel bringen sie in eine emotionale Schieflage, aus der sich die Geschichte entspinnt ...  hat mir gut gefallen.

Mittwoch, Juli 21, 2021

Sunprint - Mittwochsmix


 


Der Mittwochmix hat im Sommer ein tolles Motto - Wasser & Detail. Dem konnte ich mich wieder nicht entziehen. 

Schon lange wollte ich mehrlagiges Sonnendrucken ausprobieren. Jetzt im Juli geht das ja quasi im Vorbeigehen. 





Weiße Stoffe lagen schon vorgeschnitten im Schrank. Ich nahm Seidenmalfarbe, die stand gerade griffbereit und verdünnte sie etwas mit Wasser. Dann brauchte ich noch einen Pinsel, Handschuhe und eine alte Plastikdecke als Unterlage. Im Garten pflückte ich mir Farne und Blätter vom Storchenschnabel und Akelei. Die kann man sofort verarbeiten, da sie gut anliegen, wenn sie nass sind.

Auf dem Foto seht ihr schon die zweite Drucklage. Nachdem die Stoffe getrocknet und gebügelt waren, legte ich eine zweite Schicht Blätter auf die Stoffe. Ich nahm ein anderes Grün und legte andere Blätter auf andere Stellen als beim ersten Mal. 




Farne übereinander ... wie flirrendes Licht im Wald



Blätter in verschiedenen Dimensionen ... Licht und Schatten  ... die Stöffchen werde ich wohl zum Täschchen nähen.

Ich verlinke meinen Beitrag bei Michaela und Susanne.









 


Sonntag, Juli 18, 2021

Anker - Miniatur 28/52

 


Auf Stein verflechten
sich Birke, Moos und Beere
zur Unendlichkeit 


Anker ein Thema, das oft zuerst an Wasser und Maritimes denken lässt. Für mich in ein Anker auch eine besondere Begegnung oder Begebenheit. Daran denke ich, wenn ich Kraft und Zuversicht brauche. 


Besonders verankert in mir ist unsere Reise ins finnische Lappland. Wir waren viel im Nationalpark Pallas-Yllästunturi unterwegs.  Die Berge dort haben glatte, abgerundete Kuppen. Die Baumgrenze verläuft schon am Fuße der Erhebungen. Wir bereisten die Fjälls im September und hatten fast während unserer ganzen Reise tolles Wetter. Die Herbstfärbung war sehr intensiv und überzog die Bergkuppen mit leuchtenden Farben. 

In dieser Region gibt es schon im Oktober Schnee, der bis weit ins Frühjahr liegen bleibt. Die Temperaturen fallen im Winter auf minus 30 Grad und die Polarnacht taucht die Natur ab Dezember bis Januar in völlige Dunkelheit.


Trotzdem gibt es eine Vielfalt an Pflanzen,  die auf engstem Raum zu einem dichten Geflecht zusammenwachsen. Besonders angetan haben es mir die Zwergbirken, die sich nur wenige Zentimeter hoch am Boden entlang hangeln.


Als ich dort oben stand und über das weite Land blickte, mit den vielen Seen, unter mir die Vielfalt an Pflanzen, die sich nicht an den widrigen Umständen stört, spürte ich ... es geht immer weiter ... egal was passiert. 






Den grünen Stoff vom Mittwoch nahm als Unterlage. Dann suchte ich mir meine schönen selbstgefärbten Garne zusammen und stickte den finnischen Herbst darauf. Beim Sticheln kam mir der Gedanke das Haiku mit einzuweben. 


Ich beschrieb einen Stoff mit der Schreibmaschine und vergaß die Tinte durchs Bügeln zu fixieren. Beim Sticken verschwanden einige Buchstaben, so dass jetzt nur Fragmente stehen blieben. Gut so, alles ist vergänglich ... es bleibt die Natur.





Mittwoch, Juli 14, 2021

Wasser und Detail - Mittwochmix


Eigentlich wollte ich nicht beim Mittwochmix mitmachen. Doch wenn ein Thema in der Luft liegt, ertappe ich mich immer wieder dabei daran rumzudenken.

Auf der Suche nach einem idealen Stoff für das "Anker-Thema" fiel mir ein schöner strukturierter Stoff in die Hände, den ich vor zwei Jahren kreierte. Das ist doch schnell gemacht - ein bisschen Kleister, gemacht aus Mehl und WASSER, Stoff und Farbe - fertig.

So war der Plan.




Diesmal wollte ich grünen Stoff zum Knitterlook verhelfen. Der Stoff auf dem Bild liegt schon eine Weile zum Trocknen in der Sonne. Es ist ganz steif und hat Risse. Ich habe durch bewusstes Knittern die trockene Mehlschicht noch mehr aufgebrochen ...







... und dann mit dunkler grüner Farbe bestrichen. Ich benutzte einen robusten Pinsel, der aber fein genug ist um in die kleinsten Ritzen zu gelangen.




Aber ich merkte beim Bepinseln schon, dass die Farbe zu sehr läuft. Ich nahm Seidenmalfarbe, die war  wahrscheinlich nicht die beste Wahl für mein Vorhaben.
Nun gut. Ich ließ erst einmal alles gut trocknen und fixierte die Farbe durch kräftiges Bügeln. Wegen der dicken Mehlschicht schützte ich die Unterlage und das Bügeleisen mit Backpapier.



Heute weichten die Stoffe erst mal ein, danach ließ sich das Mehl ganz einfach auswaschen.



Die Stoffe bügelte ich gleich trocken, schließlich wollte ich sofort sehen, wie denn nun die Strukturen aussehen,




Da ist ordentlich was los auf dem neuen grünen Stoff. So rissig wie geplant ist es nicht geworden, doch die zarten organischen Strukturen gefallen mir auch.




Auf dem zweiten Stoff sind die Formen besser zu sehen, die ideale Ausgangsbasis für meinen Anker.






Solche Knitter wollte ich eigentlich haben. Einen Versuch habe ich noch, den ein großes Stück Stoff bemalte ich nicht, als ich sah, dass mein Vorhaben nicht so gelingt, wie ich dachte. 
Den werde ich mit dickerer Farbe bearbeiten, mal sehen ob es wirklich an der Farbe lag. Es kann auch sein, dass meine Mehlpaste nicht deckend genug war.




Ausgelesen:

 

Band 7 - frisch erschienen - ich hatte das Glück, dass mir das Buch geliehen wurde. Und ruck-zuck las ich es aus. Es ist zwar dick wie nie, doch der Schreibstil verzeiht ein Querlesen leicht. Für meinen Geschmack wurden zu viele Worte in die Handlung gepackt. 






Sonntag, Juli 11, 2021

Des Pudels Kern - Miniatur 27/52

 


Des Pudels Kern - ein klassischer Goethe - sehr tragend. Ich trug allerhand Begriffe dazu zusammen, nichts zündete. Ich versuchte mich an einem Haiku


Stolz der Pudel geht

hebt das Bein, ein heller Strahl

markiert nur den Ort

 

Na ja, dann ging ich dem Pudel auf den Grund und heraus kam der Wolf ... appliziert auf grauem Stoff.

 

Bei Susanne werden alle Beiträge dieser und der vorangeggangenen Wochen gesammelt. In der nächste Woche ist der Anker das Thema.



Ausgelesen:


"Lust" von Elfriede Jelinek fischte ich mir aus unserer Bücher-Telefonzelle. Eins der Bücher, die ich besser nicht gelesen hätte. Es soll ein Antiporno sein ... na ja, ich wüsste nicht warum die Unterdrückung der Frau mit Hilfe pornografischer Beschreibungen dargestellt werden muss. Das ganze Buch strotzt davon, sicherlich, alles ist eingebettet in toller Sprache, interessanten Bildern und detailreichen Beschreibungen. Für meinen Geschmack war es zuviel, nicht auszuhalten.




 

Mittwoch, Juli 07, 2021

Blaue Stunde


 

Schon lange fertig sind die beiden Kissen, endlich gibt es einen Grund sie zu zeigen.  Susanne und Michaela riefen das Sommerthema aus  "Wasser und Detail". Na, das passt doch. 


Die Stoffe färbte ich in einer Wasserlösung. Die Mittelblöcke druckte ich mit Farbe, Wasser und Sonne. Es sind jetzt meine Sommerkissen, die bei Bedarf im Strankorb oder auf der Bank daneben sitzen dürfen.





Beide Kissen haben einen amüsanten Spruch, die ich mit der Nähmaschine aufgeschrieben habe.  Sie sind nur beim genauen Betrachten auszumachen. 

Dieser passt zum aktuellen Wetter: 

"Bei Regen sind wenigstens alle Schaukeln frei."




Hier schrieb ich:

"Ich habe heute nichts zu tun, außer fröhlich zu sein. "






Donnerstag, Juli 01, 2021

Zirkus - Miniatur 26/52

 


Einrad
rund allein
Halt gibt Balance
Mädchen auf dem Seil
Spannung!


Zum Thema Zirkus ist mir eine ganze Menge eingefallen eine ganze ABC-Liste voll. Die hab ich nämlich geschrieben, als ich über mein Motiv grübelte. Und dann lief alles von ganz allein. Meine Zeichnung der Akrobatin übertrug ich auf Soluvlies und stickte die Konturen mit der Maschine nach. Das Vlies lässt sich ganz leicht auswaschen, was ich auch tat. Anschließend schnitt ich das Mädchen aus und nähte es auf meinen zirkusgefärbten Untergrund. Mit Aquarellstiften bekam meine einradfahrende Seiltänzerin Farbe - voila, der Zirkus ist da!


Susanne sammelt wieder alle Beiträge für das Jahr der Miniaturen - das halbe Jahr ist vorbei, doch es warten weitere 26 spanndende Themen. Nächste Woche gehe ich des Pudels Kern auf den Grund.



Ausgelesen:

 

Diesmal nimmt uns Walter Moers mit ins Innere unseres Kopfes - genauer, es gibt eine abenteuerliche Reise durch das Hirn von Prinzessin Dylia. Sie hat eine äußerst seltende Krankheit, sie kann nicht schlafen. Nachts streift sie durch ihr riesiges Reich und verbringt die Zeit in phantasievollen Denkwelten. Eines Nachts begegenet ihr dabei Havarius Opal, ein Nahtmahr. Mit ihm machts sie sich auf die Reise nach Amygdala.


Neu ist, dass Walter Moers seine Geschichte nicht selbst illustrierte. Das übernahm Lydia Rohde, die selbst an einer Krankheit leidet, die zu Schlaflosigkeit führt - es siegt die Kraft der Kreativität.


Ein Buch für alle Sinne.