Sonntag, April 03, 2022

Neue Frühchenquilts

 


Ab uns zu muss ich einfach mal nur nähen. Da schnappe ich mir ein paar zugeschnittene Quadrate und nähe zur Entspannung vor mich hin. Daraus mache ich dann irgendwann kleine Deckchen für Babys, die zu früh und zu klein auf die Welt gekommen sind. 

Ende April findet ein kleines Nähtreffen in Blossin statt. Schon viele Jahre organisiert Antje diese Treffen. Sie versorgt zwei Krankenhäuser in Halle mit den sogenannten Preemiequilts  Seit 2002 gibt es die Aktion Minis für Minis. Es werden kleine Decken für Babys genäht, die zu früh und viel zu klein geborgen wurden. Ausgegeben werden die Quilts an Winzlinge, die mit unter 1500 g geboren wurden. 

Inzwischen werden durch diese Aktion 19 neonatologische Stationen in Deutschland, Östereich und Niederlande betreut. Ziel ist, jedem Frühchen einen eigenen kleinen Mini-Quilt mit nach Hause zu geben. Es wurden mittlerweile über 12.000 Quilts ausgegeben.


Es ist inzwischen eine gute Sitte, das jede Teilnehmerin unseres Nähtreffens mindestens einen Quilt für die Preemie-Aktion spendet. 







Aus den vielen Patches die ich hatte, sind zwei Tops geworden, ich nähe gern für Zwillinge. Jetzt war es Zeit aus den Oberflächen kleine Decken zu machen. Passendes Vlies und Rückseitenstoff lag bereit. Wenn ich ein ruhiges Wochenende habe, sind die Quilts schnell gemacht. Ich nutze gern 150 cm breiten Stoff und Vlies, beide Tops passen darauf und können fast in einem Rutsch verarbeitet werden.

Die Decken unterscheiden sich nur wenig. Hier tummeln sich Tiere aus der Arche Noah zwischen den 4-Patches ...







... und hier sind es bunte Füchse. Die Rückseiten sind beide gleich.





Eingefasst habe ich die Quiltchen wieder mit einem feinen schwarz-weiß-gestreiften Stoff. Leider ist der Stoff nun verbraucht. Ich mag die zarten Streifen, sie passen sich allen Farben an und geben den Decken eine moderne Note.



Ausgelesen:



Vor 20 Jahren sah ich den Film "Nirgendwo in Afrika" im Kino. Die Regisseurin mag ich sehr gerne. Schon der Film "Jenseits der Stille" hat mich tief berührt (ein Mädchen wächst als Hörende mit gehörlosen Eltern auf). Darauf folgte die Verfilmung von Erich Kästners "Pünktchen und Anton" und dann eben der Film über die Emigration nach Afrika.

Jetzt lag das Buch von Stefanie Zweig in unserer Bücherzelle. Obwohl ich die Geschichte ja kannte, nahm ich es mit nach Hause. Als ich vor drei Wochen ein Buch für lange Zugfahrten brauchte, packte ich es ein. Beim Lesen tauchten wieder die Bilder aus dem Film auf, doch die Handlung wurde noch mal klarer. 

1938 emigrierte eine jüdische Familie nach Afrika um dort Farmer zu werden, Sie hatten keine Kenntnisse mit der Landwirtschaft, schlugen sich mit Hilfe von Freunden irgendwie durch und mussten ohnmächtig von Weitem zusehen, wie ihre Eltern und Geschwister deportiert wurden. Nur Regina, die Tochter von Walter und Jettel, gelingt es sich auf das neue Leben einzustellen. 

Mich hat das Buch, genau wie der Film, tief bewegt. 




2 Kommentare:

Angelika hat gesagt…

Süße Decken und den Film fand ich auch sehr schön.
LG Angelika

Rostrose hat gesagt…

Liebe Anke,
ich finde die Aktion mit den Frühchenquilts soo schön (hab ich dir glaube ich eh schon irgendwann mal geschrieben) - und die kleinen Decken, die du anfertigst, sind sowieso jedes Mal traumhaft schön. Wäre interessant zu wissen, ob die Frühchen, wenn sie dann mal größer sind, diese Decken auch noch als geliebte Schmusedecke o.ä. verwenden. Das ist doch ein netter Gedanke!
Bei "Nirgendwo in Afrika" war's bei mir umgekehrt, ich habe zuerst das Buch gelesen, dann den Film gesehen, fand beides für sich genommen traurig und gut, und ich weiß noch, dass ich es schade fand, dass die Eltern nicht in der Lage waren, von ihrer Tochter zu lernen, wie man sich an die neue Situation anpasst... Erschütternd, dass es solche Schicksale auch weiterhin gibt, auch jetzt werden wieder Menschen aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und müssen anderswo versuchen, ein neues Leben zu beginnen...
Herzliche Rostrosen-Grüße,
Traude
https://rostrose.blogspot.com/2022/04/marz-ruckblick-bad-voslau-und-mein.html