Freitag, Januar 15, 2021

Jetzt musste es gelb sein


Letzten Sonntag habe ich bei Rostrose gelesen, welche Wirkung die Farbe gelb auf uns Menschen hat. Der Artikel hat mich so sehr angesprochen, dass ich sofort in mein Nähzimmer gegangen bin, habe mir die Schublade mit den gelben Resten geschnappt und geeignete Schnipsel herausgesucht.






Ich wollte ein Kissen nähen und begann zu planen Vor kurzem sah ich bei Saija einen Quilt. Sie verarbeitete kleine Reste zu Planenten-Blöcke. Sowas stellte ich mir gut als Sonnenkissen vor. Als ich mir den Quilt genauer betrachtete, bemerkte ich, dass die Planeten eigentlich Log-Cabin-Blöcke sind. 

Aus einem großen Tischkalender schnitt ich ein Quadrat und viertelte es. Dann zeichnete ich mir die Farbverteilung auf und los ging das fröhliche Nähen.




Die Stoffreste nähte ich zu Streifen und baute so den großen Blog. Ringherum verarbeitete ich auch Webkantenreste von Stoffen aus Finnland und vom Schweden. Mir gefällt die Verbindung, da mir der Blog aus Helsinki als Inspiration diente.

Wegen der vielen Nahtzugaben bügelte ich alles besonders gut. Vor dem Quilten legte ich noch eine Lage alter Tischwäsche als Stabilisation auf die Rückseite. Der Blog ist hier etwa 55 cm x 55 cm. Nach dem Quilten begradigte ich alles auf 52 cm, so hatte ich eine reichliche Nahtzugabe für ein 50er Kissen.





Mit gelbem Garn quiltete ich eine riesige Spirale. Diesmal begann ich in der Mitte (sonst verrücke ich den Beginn etwas zur Seite). Ich hole den Unterfaden hoch, und beginne mit kleinen Stichen und der geringsten Geschwindigkeit der Maschine. Die erste Runde ist wirklich sehr langsam, nach zwei Stichen drehe ich das Stoffstück immer wieder, um eine schöne Rundung zu erhalten. Als Orientierung dient dann die Füßchenbreite. 

Ich wählte diesmal den Obertransportfuß, da dieser besser über die vielen dicken Nahtzugaben hopsen kann. Nach und nach vergrößere ich die Stichlänge und erhöhe auch die Geschwindigkeit. 

Dieser Vorgang ist für mich sehr meditativ ... das langsame Nähen und der Blick auf die vorangehende Naht macht mich sehr ruhig. Ich gucke mir Stöffchen an, das mir vor die Augen kommt. Zu den allermeisten fällt mir auch ein, woher ich sie bekommen habe und was daraus geworden ist. Und nun werden auch die kleinsten Reste verarbeitet und fügen sich zu etwas Neuem.

 

 



Jetzt  steht mein kleiner Sonnenschein auf der Couch und stützt meinen Rücken beim Fernsehgucken und Stricken. 







Die Stulpen sind gerade fertig geworden. Jetzt plane ich gerade neue Socken und besondere Stulpen. Doch da warte ich auf neue Stricknadeln, blöd so ein Lockdown.





Fast hätte ich vergessen die Rückseite zu fotografieren, dabei finde ich sie auch sehr gelungen. 

In meinem Stoffvorrat fand ich nichts passendes. Ganz unten im Schrank liegen abgelegte Klamotten. Sie sind unmodern aber aus gutem Material. Eine Bluse meiner meiner Mutter stellte sich als ideale Rückseite heraus. Der feine Baumwollstoff ist noch tadellos in Ordnung, das Rückenteil hat keine Abnäher und die Knopfleiste dient gleich als Verschluss ... alles fügt sich.


Ausgelesen:



Endlich gelesen: "Die unendliche Geschichte". Ich weiß gar nicht, warum mir das Buch nicht früher in die Hände fiel, schließlich habe ich es mal einer meiner Töchter geschenkt. Ihr kennt die Geschichte bestimmt, deshalb brauche ich ja nichts darüber schreiben, mir hat es jedenfalls sehr gefallen.
Als der Film jetzt im Fernsehprogramm lief, wollte ich erst gucken, machte dann aber aus. Schon die ersten Szenen entsprachen nicht meiner Vorstellung ... und die wollte ich mir nicht nehmen lassen. 




9 Kommentare:

Trillian As hat gesagt…

Du hast ein wunderschönes Sonnenkissen genäht. Ein richtiger Lichtblick zum Jahresbeginn.
Die Unendliche Geschichte ist wirklich schön. Den Film habe ich auch vermieden, da die Bilder auch meinen Fantasien nicht entsprechen. So ein Buch kann man einfach nicht verfilmen.

Valomea hat gesagt…

Liebe Anke,
was für ein Sonnentraum! Ich bin ganz angetan. Muss ich direkt mal zu GELB nachlesen. Zu dieser Farbe habe ich irgendwie keine Beziehung.
Vielen Dank für Deine anschauliche Beschreibung wie Du die Spirale quiltest. Ich finde das immer wieder ganz besonders schön!
LG
Elke

Angelika hat gesagt…

Das Kissen hat schon eine tolle Leuchtkraft
LG Angelika

Ankes Seesterne hat gesagt…

Liebe Anke,
da hast Du Dir ja ein richtig tolles Gute-Laune-Kissen genäht. Sonnenkissen, das ist auf die grauen Tage genau die richtige Antwort. Gleichzeitighast Du Deine Restekiste ein wenig geplündert. Wenn nun noch die Stricknadeln kommen, dann kannst Du Dich gemütlich zurücklehnen und die Nadeln klappern lassen.
Liebe Grüße Anke

Klaudia hat gesagt…

Deine kleines Sonnenscheinkissen sieht toll aus und macht sich sehr gut auf deiner Couch. Das Quilten mache ich genauso so, wie du es beschrieben hast.
Die Strümpfe gefallen mir auch sehr.

LG Klaudia

Andrea K. hat gesagt…

Liebe Anke,
ein gutes und gesundes neues Jahr wünsche ich noch dir und deiner Familie. ☺
Wow, das Kissen ist ja eine tolle gelbe Farbexplosion. Genial schön. Da kommt gute Laune auf. Das ist dir sehr gelungen.
Deine gestrickten Stulpen sind auch der Hammer.
Herzliche Grüße
Andrea

Nana hat gesagt…

Das sieht stark aus, Deine Näharbeiten.
Ich kenne nur den Film, warum hat Dir der Anfang nicht gefallen? Das würde mich interessieren. Nicht, daß ich das Buch kennen würde, rein interessehalber.

Nana

Ankes Garten hat gesagt…

Hallo Nana,
da ich das Buch noch nicht zu Ende gelesen hatte, wollte ich mir die Geschichte nicht zerstören.
Basti ist im Buch ein trauriger dicker Junge ... im Film sieht er einfach viel zu schön und abenteuerludtig aus.

Nana hat gesagt…

Verstehe. Mir ging es bei Ben Hur genauso, sah beim Lesen immer nur Charlton Heston.

Nana