Beim Herumradeln und Wandern hielt ich wieder Ausschau nach neuen Insel-Sprüchen. Die Inselbewohner sind oft sehr direkt ... so ganz empfindlich darf man hier nicht sein ... doch das macht für mich den besonderen Reiz aus ... rauh aber herzlich.
Eigentlich dachte ich, ich habe alle alten Gitter fotografiert ... Hiddensee ist nicht riesig, sehr langgestreckt und schmal ... Neues haben wir doch entdeckt.
Besonders hübsch finde ich das "O" vom alten FDGB Erholungsheim Ostsee. Das Hotel steht seit den 90er Jahren unberührt da. Blickt man durch die Fenster, spürt man das vorige Leben in den Räumen.
Der Eigentümer will nur den Turm erhalten , der Rest soll abgerissen werden um ein riesiges Ferienobjekt zu bauen. Der alte Charme wäre verschwunden. Bisher ist es den Inselbewohnern gelungen, sich große Investoren vom Leib zu halten ... ich hoffe es bleibt so.
Kurz vor dem Urlaub las ich ein Gedicht von Mascha Kaléko "Der alte Mann uznd sein Sohn". Die ausdrucksstarken Verse machten mich neugierig. Leider schaffte ich es nicht in die Buchhandlung. Nun im Heimatmuseum stellte ich fest, dass Mascha Kaléko in jungen Jahren auch auf Hiddensee war. Daher bin ich schnurstracks in die Buchhandlung nach Kloster geradelt und konnte wählen unter allen verfügbaren Titeln.
Ich entschied mich für eine zusammenfassende Ausgabe - "Das große Mascha-Kaléko-Lesebuch: Gedichte, Chansons, Lieder und Prosatexte" herausgegeben, eingeleitet und mit der Biographie"Aus den sechs Leben der Mascha Kaléko" von Gisela Zoch-Westphal.
Hier sind viele poetische Werke von Mascha Kaleko vereint. Man findet in Versen erzählte Lebensbetrachtungen, lustige Tierbeobachtungen, Reime über Pflanzen, und vieles mehr.
Ich lese immer mal wieder darin und hole mir gute Laune - die Verse und Gedanken sind kleine Edelsteine für den Alltag.