Das große Jahr der Miniaturen - in dieser Woche ist das Thema "Aufbruch". Meine ersten Ideen musste ich verwerfen, andere waren schneller und präsentierten ihre Miniatur bei Susanne. Für mich war klar - Aufbruch heißt Beginn, es geht los, per Gefährt oder zu Fuß.
Nun musste eine neue Idee her. Freund Zufall kam mir mal wieder zu Hilfe und präsentierte mir das Thema in dem Buch "Der lautlose Aufbruch" von Renate Feyl. Das Buch erschien im Jahr 1981 im Verlag Neues Leben, Berlin. Darin wird von Frauen erzählt, die nicht gewillt waren, ihr Leben in Einfalt und Unterordnung zu verbringen.
Im ersten Porträt wird Maria Sibylla Merian beschrieben. Sie lebte vom 1647 - 1717. Ihr Glück war, dass Ihr Stiefvater ihr Talent erkannte und sie im Malen und Kupferstechen ausbilden ließ. Da ich vor vielen Jahren bereits die Biographie las, wusste ich um ihr unglaubliches Werk. So erschien im Jahr 1679 das Buch "Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung". Vor ihr beschrieb niemand die Metamorphose der Insekten so genau wie die Merian. Am bemerkenswertesten aber war für mich ihre Reise nach Suriam, die sie als 52 Jahre alte Frau unternahm. Im Jahr 1699 wagte zum ersten Mal in der Welt eine Frau, eine Forschungsreise dieses ungeheuren Ausmaßes anzutreten.
Und so kam der Schmetterling auf die Karte. Den Falter malte ich mit Butterbrotpapier aus einem Buch ab. Dieses legte ich als Vorlage auf Stoff und nähte mit schwarzem Faden die Striche nach. Anschließend kolorierte ich willkürlich mit Aquarellstiften. Der Schmetterling nahm Platz auf einem bedruckten Stoff, dabei ist nicht ganz klar, ob er sich selbst auf die Reise macht.