Anfang Dezember war ich mit meiner Schwester und meiner Nichte am Bahnhof Michendorf verabredet. Ich hatte im September Geburtstag und jetzt sollte es ein Geschenk geben. Das machen wir oft, dass wir uns gemeinsame Zeit schenken. Diesmal war ich völlig ahnungslos, denn eigentlich gehört noch mein Bruder in die Runde ... aber was soll ich grübeln ... ich freute mich auf den Nachmittag mit den Beiden.
Da unser Treffpunkt der Bahnhof war, dachte ich mir schon, es gibt eine kleine Rätselrunde. Trotzdem wunderte ich mich, eine gute Tradition ist, irgendwo einzukehren, um etwas Schönes zu essen. Auch da wurde ich ruhig gestellt, die Beiden wollten hinterher bei mir zu Hause Bratäpfel essen ... gut.
Und dann war ich fast sprachlos ... ich bekam einen eigenen Geo-Cache geschenkt.
Meine Schwester ist inzwischen Profi im Suchen. Wenn sie in den Urlaub fährt, guckt sie erst mal was so los ist in der Gegend. Das eine oder andere Mail sind wir schon zusammen losgezogen. Es macht Spaß sich auf die Suche zu begeben. Oft findet man so verborgene Orte mit interessanten Geschichten.
Jetzt hat sie zusammen mit Laura "mein" Michendorf erkundet und eine wirklich außergewöhnliche zusammen gestellt. Vieles kannte ich natürlich, so groß ist Michendorf nun auch wieder nicht, doch führten mich die Rätsel an Stellen, die ich so noch nicht angesehen habe. Zum Beispiel entdeckte ich Michendorf´s neue Einkaufsstraße.
Aber erst mal bekam ich am Bahnhof die Startunterlagen, ich musste ein Rätsel lösen und eine Zahl notieren. Im Plan gab es dann einen Hinweis auf die nächste Station. Ich wusste ungefähr wo das war, Ortsunkundige hilft hier die Geo-Cache-App weiter.
Der Michendorfer Apfelbaum ... bei der Restauration des Hauses wurde es zum Glück erhalten. Das alte Wappen über der Tür weist Michendorf als Obstzücherdorf aus. Entworfen wurde das Motiv 1935.
Ein Verein bemüht sich seit 2015 in den Ortsteilen wieder Obstgärten anzulegen.
Rechts und links der Tür sind zwei weitere Obstbänder zu sehen.
Neben den Äpfeln entdeckten wir Trauben, Birnen, Quitten, Spargel, Feigen .... weiter gehts ...
Seit einiger Zeit steht vor dem Gemeindezentrum dieser Findling mit Apfelbaum. Bereits 645 Jahre ist unser Ort alt, wobei im Mittelalter sicherlich nicht viel los war. Krieg und Seuchen machten es immer wieder unbewohnbar. Erst als Michendorf 1879 eine Haltestelle an der neuen Eisenbahnlinie erhielt, wurde es stärker besiedelt.
Heute ist Michendorf ein begehrter Wohnort. Durch die schnelle Verbindung nach Potsdam und Berlin durch Eisen- und Autobahn, wollen mehr Menschen herziehen als Platz ist.
Inzwischen sind wir in der "neuen" Einkaufsstraße angekommen. Im September gab es hier ein Trödelfest. Viele Menschen stellten Tische vor ihre Türen und verkauften Dinge, die sie nicht mehr brauchten. Ich mag sowas total gerne, irgendwann findet jedes Ding eine neue Besitzerin oder einen neuen Besitzer. Es muss nichts Neues gekauft oder weggeworfen werden.
Manche Stände können das ganze Jahr besucht werden. An markanten Ständen krabbeln schon mal lustige Käfer den Baum hoch. Auf unsere Anregung hin, gibt es vielleicht bald (Holz)Äpfel dort zu kaufen.
Wer möchte, kann im Herbst am Wegesrand Hagebutten sammeln ... oder sich daran erfreuen :)
Folgt man dem Rätsel weiter, kommt man irgendwann an diesen reichgedecken Tisch. Äpfelbäume muss man hier nicht mehr schütteln. Sie liegen schon zum Verkauf bereit, die Äpfel. Das Angebot nahm ich gerne an, schließlich wollten wir noch Bratäpfel essen ... die waren dann wirklich lecker.
Nicht weit war es dann zum Final-Log ... so heißt der Platz, an dem die Box versteckt liegt. Diesmal war sie riesig, schließlich musste ein wirklich großes Logbuch darin Platz finden. Es werden darin Apfelrezepte gesammelt ... und wenn es voll ich, darf ich es behalten .. wie toll ist das denn:)
Also ihr Lieben, auf, auf ... schreibt das Buch voll. Wenn ihr Lust habt, sagt vorher Bescheid, ich gehe gern mit euch eine Runde durch meinen Lieblingsort.
Eine wirkliche Entdeckung ist der Eierautomat. An einer Ecke, die ich vorher nie beachtete, (weil da nur die Umgehungsstraße ist, gehe ich da nie spazieren), steht ein Automat. Da kann man neben Eiern auch Hühnersuppe, Frikassee, Wildwürste und allerlei mehr kaufen. Bezahlt wird mit Karte oder Geld, dann bringt ein kleiner Fahrstuhl die gewünschte Ware an die Luke. Allein das ist schon ein abendteuerliches Erlebnis gewesen.
Zur Komplettierung unserer Runde besuchten wir noch die Bücherzelle ... bring ein Buch, nimm ein Buch. Das klappt hier ganz gut. Eine Frau hat ein Auge drauf und sortiert immer mal wieder alles in die Fächer.
Ausgelesen:
Noch ein Geburtstagsgeschenk ... von meiner zweiten Nichte ... das Buch über die Augsburger Puppenkiste. Es hat mich umgehauen, so liebevoll wurde über das Entstehen dieser einzigartigen Bühne erzählt.
Unbedingt lesen!
Was für eine schöne gemeinsame Aktivität!
AntwortenLöschenLG
Elke
Liebe Anke,
AntwortenLöschenDas ist ein besonderes Geschenk, ich bekomme jedes Jahr von meiner Tochter einen gemeinsamen Tag und möchte auch nichts anderes, das ist immer schön. Deinen Bericht habe ich mit großem Interesse gelesen, wunderschön. Danke für`s mitnehmen und liebe Grüße
Hanna