Montag, August 29, 2011

Kunstwanderweg

Mitte August waren wir wieder auf dem Kunstwanderweg unterwegs. Diesmal nahmen wir die Südroute von Wiesenburg bis Bad Belzig. Der RE7 brachte uns schnell zum Ausgangspunkt.

Ein nettes Begrüßungskomitee steht am Bahnhof.
Es liegen 16 km vor uns - die Stecke wird mit 5 Stunden Wanderzeit angegeben.

Bald standen wir vor der ersten Hinweistafel "Von Liebe und Sinnen".
Von einem Kunstwerk war erst mal nichts zu sehen.


Zwei Schritte weiter - war´s das?


Laura fand dann aber Pilze im Wand ...


... die sich als "Sinnpilze" entpuppten.

Sinn der Gewissenhaftigkeit, Sinn für Ideales, Sinn der Hoffnung, Sinn der Geschlechtsliebe, Ordnungssinn, ...


damit kann ich etwas anfangen :)



Den Park am Wiesenburger Schloss umrundeten wir diesmal nur.


Kapelle


und "Kühe" bewunderten wir schon im Mai.



Inzwischen sind wir auf der Südroute Richtung Bad Belzig - immer dem gelben Zeichen folgend.

An Wiesen und Feldern vorbei erreichten wir bald einen Wald aus Buchen und Birken.

Dort warteten schon die Wölfe auf uns.


Erstarrt in Flachs und Acryl werden sie sich wohl ewig belauern.

Marion Burghouwt sieht in ihnen die Geister der Vergangenheit.


Zerbrechlich ist der Titel des nächsten Kunstwerkes "Porzellanbaum" von Barbara Vandecauter. Ein Fahnenmast wurde mit Porzellanabgüssen eines anderen Baumes ummantelt.
Stark und aufrecht behauptet er sich.


"Ruhende Brücke" von Hannes Forster - gebaut aus Feldsteinen und Ziegeln


wie das große Vorbild.


Niedlich - wie ein bockiges Kind :)

Unser Weg führt jetzt von der Brücke weg nach links in den Wald hinein.

"Stützen - leaning on" - Guy van Tendeloo, ein gewichtiges Paar

Das Stahlrohr und die Kunststoffwand - stützen sich ohne Verankerung.
Sinnbild für die Unvollständigkeit des Einzelnen, wird in Verbindung mit gegensätzlichem "heil", "aufrecht" oder "ganz".


Kulinarisch einladend ist der Feldsteinweg nach Borne.
Hier findet jeder seine Leckerei :)

Die Hälfte des Weges ist geschafft. In der "Flämingrose" dem einzigen Restaurant weit und breit könnte man sich stärken. In unseren Rucksäcken war jedoch genügend Proviant für ein schönes Picknick und so wanderten wir weiter.

"Line Up" Johan Walreavens
Kanthölzer wurden mit einer Paste aus Buttermilch, belgischem Dunkelbier und Moosteilen bestichen um Moos anzusiedeln.


Das Moos muss davon nichts gewusst haben.
Ich hätte auch lieber das Bier getrunken :)


Gleich in der Nähe lebt der Mohn von Luft und Liebe.


In Borne muss man aufpassen, um den rechen Wanderweg zu finden.
Stutzig wurden wir nämlich, als wir immer weiter auf der Straße liefen und kein Hinweisschild mehr zu sehen war. Also kehrt marsch ...

und ab in die Wildnis - was wie ein Trampelpfad aussieht ist wirklich der Wanderweg.


Zum Glück hatten wir lange Hosen an, so konnten uns Brennessel und Co. nicht bremsen.

Wir sind hier ganz nah an den Bahnschienen und blicken zur Straße. Mich hat die Landschaftsmalerei fasziniert.


Wer auf der Straße weitergewandert ist, kommt irgendwann wieder auf den richtigen Weg, hat allerdings zwei Kunstwerke verpasst.

Eins davon sind die "Fünf Kuben".


Karl Menzen hat übrig gebliebene Bauteile der Deutschen Bahn mit Laser geschnitten und aufgetürmt.


Das andere ist "Der Schwarzstorch im Fläming" von Egidius Knops.


Das Motiv ist erst erkennbar, wenn man direkt davor steht - 18 Betonstelen besetzt mit Glasmosaiken.



Fundstücke im Wald - Fliesenreste füllten Schlaglöcher - zieren jetzt einen Balkon in Berlin



"Das Gartenbild" von Jost Löber habe ich nur gefunden, weil ich davon wusste -


eine Stahlplatte mit Pflanzenmotiv


Von Birgit Cauer ist das "Flämische Haus - eine Transplantation"

Mir hat es gar nicht gefallen - das mag an den Farben gelegen haben oder an den Gartenschläuchen - Laura machte es Spaß


Die Kugeln auf der Wiese dagegen fand ich ganz toll - "Sphären" von Marie-Christine Blomme -
Symbole für Pusteblume, Rosenknospe und Spur eines kleinen Tieres im Schnee



Inzwischen sind wir in Bad Belzig angekommen, nach 16 km stießen wir auf die "Weiße Frau" von Carsten Tarrach. Die Figur steht vor der Burg Eisenhardt. Einer Sage geisterte ein Burgfräulein in der Stadt umher. Wer genaues wissen will, sollte sich auf den Weg machen :)



Das "Chronometrische Relief" von Siegfried Krepp wurde auf einem Arbeiterforum im Betonfertigteilwerk Linthe geschaffen.


Das wars erst mal. Wie beschrieben schafften wir den Weg ohne Eile in fünf Stunden.
Jetzt freuten wir uns auf einen schönen Kaffee.
Doch zufrüh gefreut - nichts war los, kein Cafe, keine einladende Lokalität im mittelalterlichen Städtchen Bad Belzig. Hier ist noch einiges zu tun.

Daher mein Tipp:
die Burg Eisenhardt - dort werden wir jedenfalls einkehren wenn wir die Nordroute nehmen.


5 Kommentare:

  1. Liebe Anke,
    Danke daß ich ein Stück mitkommen durfte, das ist ja äusserst interessant, egal wie man zu den Kunstwerken steht, aber die Idee dahinter ist toll -
    liebe Grüße
    Hanna

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  2. ich find das sehr interessant

    LG gabi

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  3. Liebe Anke,
    da habt Ihr ja ordentlich was erlebt! Deshalb hast Du Dir auch Zeit gelassen mit dem Bericht.
    Erst wollte ich das schönste Foto benennen, es wurden dann zu viele ... vielleicht das mit den Spuren im Feld ... es sind so viele interessante Blickwinkel! Danke für den Bericht!
    Vielleicht nehmt Ihr mich auch mal mit??
    Liebe Grüße
    Sabine

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  4. Liebe Anke, ich habe auch ganz interessiert geguckt, Dankeschön für die eindrucksvollen Bilder.
    Aber schade, dass keine Lokalität dort ist...die "schlafen" wohl noch ein wenig ;-).
    Bis bald und liebe Grüße von Sabine

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  5. Liebe Anke,

    ...Du kannst einen fast neidisch machen, mit Deinen schönen Wandereien :))! Da wär ich gern im Rucksack mitgereist (leider zu schwer!!!)...werde Deinen rat fürs Wochenende einholen - Du bist der Experte!:)
    LG von Claudia

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