Vor vielen Jahren, als meine Nichten noch viel jünger waren, versprach ich Ihnen zum 30. Geburtstag eine handgequiltete Decke. Inzwischen sind viele Jahre vergangen und Laura hatte Geburtstag.
Und nun gab es wirklich diese handgequiltete Decke. Es ist ein ganz besonderer Quilt geworden, nicht nur wegen der Größe - 2,40 m x 2,40 m. Das war ein großer Extrawunsch von Laura, sie wollte sich mal richtig schön einkuscheln. Damit wird sie jetzt wohl keine Schwierigkeiten haben.
Dabei war so was Großes gar nicht geplant. Als ich schon alle Sterne für einen "normalen" Quilt zugeschnitten hatte, sagte sie mal so nebenbei, dass ihr jetziger Quilt mit ca. 2 x 1,50 m zu klein ist. Das war ein Schreck. Ich brauchte ein paar Tage um das zu verdauen. Zumal ich ja alles mit der Hand quilten wollte. Nun ja, zum Glück hat man liebe Menschen, die mir beratend zur Seite stehen. Helena redete mir gut zu - und nun hoffe ich das gute Stück wird ewig halten :)
Die Besonderheit sind die Stoffe: Genäht habe ich das ganze Top aus Hemden, Blusen T-Shirts, Kleidern ... Alle musste ihren Kleiderschrank plündern, so dass ich von jedem Familienmitglied was vernäht habe. Wer nichts hatte, gab sein letztes Taschentuch dafür. Auch eine ausgediente Gardine aus Baumwolle hat ihre Bestimmung neu gefunden. Farblich passt alles gut zusammen, ach was sind wir für eine harmonische Familie :)
Zum Fotoshooting verabredeten wir uns ein paar Tage vor dem großen Fest in Beelitz - der Heimatstadt von Laura.
Die erste Station ist die Grundschule. Das Gebäude wurde 1906 als Beelitzer Volksschule eingeweiht.
Viel Zeit verbrachte die Familie im Kleingarten mit Gartenhäuschen, Gemüseanbau, Blumen und Platz zum Toben. Der Vater baute den Kindern ein eigenes kleines Spielhäuschen. Aber das steht schon lange nicht mehr. Inzwischen nutzen andere Menschen den Garten.
In der Nähe gibt es sogar noch den Spielplatz mit den alten Klettergerüsten.
Und Lauras Baum ist riesig geworden.
Als Kind hatte sie Schwierigkeiten den Baum zu Erklettern. Heute gelingt es besser, sie probierte es kürzlich.
Der Beelitzer Wasserturm steht in der Nähe des Gymnasiums. Seit 2005 gibt es hier ein Teleskop für Beobachtungen des Sternenhimmels.
Das kommt raus, wenn man nicht aufpasst - die Einstellungen meiner Kamera haben sich wohl beim Knipsen verstellt: Der Quilt auf der Gartenbank am See.
Passend zum Top kaufte ich einen Rückseitenstoff in Überbreite. Ich wollte einen qualitativ hochwertigen Stoff der sich gut quilten lässt. Das Paisleymuster in rosa passt wunderbar, es ist unaufgeregt und drängt sich nicht hervor.
Diese Bordüre ringsherum schmückt den Quilt.
Die Außenstoffe bekamen fast alle ein Herz.
Manchmal ging das nicht, weil ich Hemdentaschen verarbeitet habe, darin kann Laura zum Beispiel Taschentücher verstauen. Ich stell mir das ganz praktisch vor. Denn wenn sie den Quilt als Bettüberwurf benutzt, hängen die Seiten herunter und sie kann Verschiedenes dort griffbereit deponieren.
Manch ein Familienmitglied hat bestimmte Vorlieben - die ich gern berücksichtigt habe. Frank und fast alle anderen mögen Star Wars.
Dorit mag Drachen
... und Dominik mag Japan, daher eine Kirschblüte.
Außerdem habe ich die Quadrate diagonal gequiltet und die Sterne umrandet. Insgesamt habe ich ein Jahr nur gestichelt. Doch nun bin ich fertig und freue mich riesig darüber.
Aber es geht weiter - in zwei Jahren hat Linda Geburtstag, auch sie wird eine handgequiltete Decke bekommen. Es gibt schon einen groben Plan, eine Kiste mit passenden Stoffen und einen Probeblock.