Sonntag, Mai 17, 2015

Mit dem Rad von Michendorf nach Usedom

Am letzten Sonntag machten wir uns mit dem Rad zur Ostsee auf.  Der Radweg nach Usedom ist von Berlin aus sehr gut ausgebaut.

Wir wollten in Michendorf den Zug nach Berlin Hauptbahnhof nehmen, um dort in die S-Bahn nach Bernau zu steigen. Die Fahrt sollte um 10:00 Uhr sein.


Durch den Streik der Deutschen Bahn mussten wir umdisponieren. Die Züge sollten ab um 9:00 Uhr wieder fahren - für uns zu spät. Also radelten wir nach Potsdam, die S-Bahn fuhr zum Glück alle 20 Minuten. In Gesundbrunnen stiegen wir um und trafen dort unsere Freunde. Wir konnten ziemlich pünktlich um 10:15 Uhr in Bernau starten.



Im letzten Winter haben wir uns das erste Mal getroffen um die Tour zu planen - das es jetzt wirklich los geht war schon toll :)
Am ersten Tag ging es von Bernau bis zum Gut Kerkow in Angermünde - geplante 72 km.

Stationen: Biesenthal - Joachimsthal - Glambeck - vorbei an Angermünde - Gut Kerkow




Fast alle Radwege waren gut ausgebaut. Mir hat besonders gefallen, das das alte Kopfsteinpflaster als Zwischenstreifen erhalten bleibt. Es ging durch Wald und Wiesen - kalt war es, ca. 12 °C - aber ohne Regen. Irgendwo fanden wir ein nettes Café und stärkten uns mit Kaffee und Kuchen.



Eine letzte Pause und Orientierung an den Fischteichen nahe der Blumberger Mühle.




Die letzten 3,5 km - wir freuten uns auf Wärme, Essen und Ruhe.




Das Essen stand auf der Wiese - im Gut Kerkow gab es ein sagenhaft leckeres Rumpsteak vom Angus-Rind. Danach gab es für mich nur noch den Gang in die Wanne und von dort aus direkt ins Bett - ich hab geschlafen wie ein Murmeltier.




Der nächste Tag begann sonnig, nach kurzer Zeit konnte es sogar kurzärmlig weitergehen. Diese Etappe hatte es in sich - geplante 88 km - wir kamen pünktlich um 9:00 Uhr los.

Die Stationen am Montag: Steinhöfel - Warnitz - Prenzlau - Göritz - Rollwitz - Pasewalk.




Viel Zeit zum Rasten war nicht - wir Frauen meuterten irgendwann und erkämpften uns eine Pause. 
Ein Plätzchen am See fanden wir leider nicht.




Durch die glatten Radwege rollte es und wir kamen gut voran.




Zum Glück gab es noch eine Sehenswürdigkeit, die uns Zeit zum Verschnaufen gab. Hier wurde der "Diebstahl" des Rolands aus Potzlow dargestellt.




Die Prenzlauer waren neidisch wegen des Rolands aus Potzlow. Die Sage ist hier aufgeschrieben.




Hier sieht man gut, wie hügelig die Landschaft ist - je länger der Weg, desto öfter musste ich absteigen - der Weg ist das Ziel.




Die Kirche von Prenzlau - sehr imposant - leider hatten wir keine Zeit die Stadt zu erkunden.
Allerdings musste ich kurz mal in ein Wäschegeschäft und mir was Langes kaufen. Obwohl ich schon öfter lange Strecken geradelt bin, scheuert es nun doch an ungeahnten Stellen. Für die nächste Tour kaufe ich mir eine Radlerhose.



Eine Stärkung muss ein - wer sich viel bewegt - kann auch viele Kalorien zu sich nehmen :)




Hier sind wir an der Grenze - Brandenburg / Mecklenburg-Vorpommern:


Mit Blick ins Brandenburger Land heißt der Fluss Ucker



der dann in Mecklenburg-Vorpommern Uecker heißt.



Kurz vor Pasewalk wurde der Weg noch ziemlich beschwerlich - durch die Felder ging nur ein sandiger Weg - in der Ferne grüßt die Autobahn.

Himmlische Entspannung fanden wir in der Villa Knobellsdorf.

Wir haben unsere Quartiere schon lange gebucht. Doch entlang des Wegs gibt es viele Fremdenzimmer. So wäre man nicht gebunden und kann dann rasten wenn es gefällt. Allerdings freue ich mich über ein bisschen Luxus nach den Strapazen sehr.




Der dritte Tag von Pasewalk nach Bansin - gefahren sind wir etwa 60 km.




Die Räder rollten gut - wir hatten viel Zeit und konnten abseits des Hauptweges rasten.



In Rochow fanden wir ein stilles Plätzchen. 



Das Dörfchen liegt fast verlassen - ein paar Mutige beginnen den Wiederaufbau fast verfallener Häuser. Wir trafen den ansässigen Maler, der viel zu erzählen wusste.



 Das kleine Häuschen am Feldrand ...




...  ist das alte Wiegehäuschen.





Und dann waren wir auch schon in Ueckermünde.
Wir wollten mit der Fähre über das Stettiner Haff nach Kamminke fahren.





Es war Zeit für einen Bummel durch die Stadt und Fischbrötchen am Hafen.




Mit der kleinen Fähre ist man 70 Minuten unterweges. Es waren nur Radler an Bord, die mit Tipps vom Bootsmann versorgt wurden. Abends zog eine schwere Gewitterfront über Deutschland. 
Wir sind gefahren wie die Blöden und kamen ganz genau um 17:30 Uhr in Bansin an - dann kam der Regen - knapper geht es nicht. 



In Bansin haben wir uns ein kleines Wellnesshotel gebucht. Durch das Gewitter sahen wir die Ostsee am Dienstag nicht mehr - doch gleich nach dem Frühstück am Mittwoch ging es an den Strand.
Die Männer kühlten sich in der 9 °C kalten Ostsse ab, ich steckte nicht mal einen Zeh ins Wasser.





Am Himmelfahrtstag war viel los in den Kaiserbädern - in Heringsdorf gaben die "Dresdner Salondamen" ein Konzert - stimmungsvolle Kaffeehausmusik - eine Empfehlung!





Mit der Bahn ging es am Freitag nach Hause - entspannt und günstig mit dem Quer-durchs-Land-Ticket. Es war eine schöne Woche - wir hatten Glück mit dem Wetter, es gab keinen Unfall und die Fahrräder schnurrten fast ohne Schwierigkeiten die lange Strecke. Besonders gefallen hat mir das Reisen mit wenig Gepäck.

Jetzt suchen wir nach einer Tour fürs nächste Jahr - es könnte an der Elbe entlang gehen. mal sehen.
Allerdings möchten wir nur noch ca. 50 km pro Etappe fahren - so hat man auch mal Zeit sich rechts und links des Wegs was anzusehen.


Gelesen habe ich nichts - doch zu Hause im Garten wurden die Tulpen verdrängt:


8 Kommentare:

  1. du hasr so nett von deiner Radtour erzählt und es sehr schön bebildert. Wie schön dass die radwege nun geteert sind. meine Schwester machte mal mit ihren Kindern gerade nach der grenzöffnung das Radeln mit dem NDR mit und sie war geschafft von dem Kopfsteinpflaster nicht von der Streckenlänge. Und auch ich erlebte dort viel uneben Betonwege die meinen Ellenbogen nicht bekommen.
    Doch bei deinen Bildern bekomme ich richtig Reiselust eben mit kleinen Etappen. Grüße von Frauke

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  2. Liebe Anke,
    Gratuliere, das liest sich schon anstrengend, aber auch schön. Gut, dass Ihr es geschafft habt und mit netten Eindrücken belohnt wurdet -
    liebe Grüße
    Hanna

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  3. Ich bin ja nicht so die Radlerin, aber ein Eis hätte ich gerne mitgegessen!!!

    Nana

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  4. Es muss ein tolles Gefühl sein, so eine große Tour gemeistert zu haben. Ich habe immer an euch gedacht ;-)

    LG
    Helena

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  5. Hallo liebe Anke
    eine super schöne Radtour und tolle Bilder hast Du gemacht.
    In Gedanken bin ich mitgefahren.

    Die Gegend da oben kenne ich leider nicht. Ist ja auch ein bißchen zu weit von mir.
    Liebe Grüße Ingeburg

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  6. Ach, von so einer Tour träume ich ja auch schon seit ein, zwei Jahren...
    Toll, dass es bei Euch geklappt hat!

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  7. Hallo Anke,
    eine tolle Tour und so zünftig Anreise mit der Bahn und Gepäck dabei !
    Das gefällt mir, da könnte ich sofort losradeln.
    Herzliche Grüße
    Marianne

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  8. So eine Tour möchte ich unbedingt auch einmal machen. Vielen Dank für den schönen Reisebericht.
    Viele Grüße
    Heike

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